Hausbaukredit
So mancher Häuslebauer benötigt für die Durchführung seines Bauprojektes eine Fremdfinanzierung. Geeignet ist hier ein Hausbaukredit oder Baudarlehen, der eine relativ günstige Finanzierung einer Immobilie gewährleistet.
Wenn man vor dem Baubeginn steht so kann man unter verschiedenen Finanzierungsformen wählen, von denen der Hausbaukredit in der Regel mit den niedrigsten Kreditzinsen aufwartet. Natürlich könnte man für die Finanzierung des Hausbaues auch auf einen klassischen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen zurückgreifen. Allerdings werden Bankkredite an Privatleute im Allgemeinen maximal bis 50.000 Euro gewährt, während die Darlehenshöhen bei Baugeld erst bei 30.000 Euro aufwärts beginnen. Generell ist nach oben keine Grenze gesetzt. Die Höhe ergibt sich einzig aus der jeweiligen Finanzierbarkeit und muss im Einzelfall individuell festgelegt werden.
Im Gegensatz zu anderen Kreditformen ist ein Baudarlehen immer zweckgebunden, sprich nur für den Erwerb, den Bau oder die Renovierung von Immobilien bestimmt. Ohne eine Immobilie oder ein für den Bau bestimmtes Grundstück gibt es auch kein Baudarlehen. Entscheidend für die Bewilligung von Baugeld ist also eine Immobilie, die beliehen werden kann oder auf die eine Hypothek aufgenommen werden kann. Damit dient die Immobilie als Sicherheit für den Gläubiger, die mit dem Eintrag einer Grundschuld im Grundbuch eingetragen wird. Die Immobilie kann dabei ganz oder teilweise als Sicherheit abgetreten werden.
Für einen Hausbaukredit sind die sehr langen Laufzeiten von bis zu 35 Jahren und die sogenannte Zinsbindungsfrist, die bei einem Baudarlehen für fünf, zehn, fünfzehn oder auch mehr Jahre festgeschrieben wird. Die Zinsbindungsfrist garantiert den Vertragspartnern eine konstante Zinshöhe für den festgelegten Zeitraum. Da die Frist allerdings meist kürzer angelegt ist, als die Gesamtlaufzeit des Hausbaukredites, muss der Zins nach dem Ablauf der Frist mit der Bank neu verhandelt werden.
In diesem Fall ist es dann nicht unüblich, dass der Kreditnehmer sich auch Angebote von anderen Banken einholt.Schließlich können die Zinsangebote sich doch stark unterscheiden, so dass gelegentlich eine Umschuldung des Baukredites von Vorteil sein kann. Dies kann der Kreditnehmer durchaus tun, bevor die Bindungsfrist beendet ist und er ein günstigeres Finanzierungsangebot erhalten hat. Allerdings verlangen Banken bei Baukrediten mit Laufzeiten von unter zehn Jahren im Falle einer vorzeitigen Ablösung eine Vorfälligkeitsentschädigung. Dies sollte eingerechnet werden, um zu entscheiden, ob sich eine Umschuldung dann immer noch lohnt. Denn das günstigere Angebot könnte so schnell zunichte gemacht werden. Nach Ablauf von mehr als zehn Jahren Vertragslaufzeit allerdings kann der Kreditnehmer den Vertrag auflösen ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen.
Banken erwarten vor der Zusage eines Baudarlehens einen bestimmten Anteil an Eigenkapital. Dieser sollte in der Regel 20 bis 30 Prozent der Kreditsumme ausmachen. Je geringer der Eigenkapitalanteil ist, desto teuerer wird im Endeffekt das Baudarlehen. Besonderes Augenmerk sollten Kreditnehmer beim Baudarlehen auf den Effektivzins legen. Dieser sollte möglichst niedrig angesetzt sein, damit sich der Hausbaukredit rechnet. Zudem sollte man auf geringe Bearbeitungsgebühren, geringe oder besser keine Schätzkosten und Vorfälligkeitsentschädigungen achten. Ausschlagebend für ein günstiges Angebot sind auch ein geringer Eigenkapitalanteil und eine günstige Zinsbindung, die in Zeiten günstiger Zinsen möglichst lang, in Zeiten ungünstiger Zinsen hingegen möglichst kurz gehalten sein sollte. Ein Vergleich unterschiedlicher Hausbaukreditangebote tut also Not.